Thursday, October 29, 2009

Scham und Vergangenheitsbewältigung: die Vergangenheit gegen die Zukunft

Nach der Zeit des Holocausts wurde die Zukunft in Deutschland völlig verändert. In Der Vorleser, einem Buch, das von Bernhard Schlink geschrieben wurde, können Leute viele Ähnlichkeiten zwischen den Hauptcharakteren und dem Zweiten Weltkrieg entdecken. Viele Parallelen können zwischen dem dritten Reich und den verschiedenen Generationen von Deutschen Leuten in dem Buch gesehen werden. Es gibt auch viele Parallelen, die mit den Wirkungen des Holocausts auf Deutschlands Vergangenheit und sogar Zukunft zu tun haben. Jedoch wird sich dieses Referat auf einen spezifischen Teil der Vergangenheitsbewältigung konzentrieren: Scham.



Es gibt immer Aspekte des Lebens, die die Menschen wünschen, sie aus dem Gedächtnis streichen oder löschen könnten, aber das ist nicht möglich. Wir können nie immer von der Vergangenheit laufen denn die Vergangenheit beeinflusst die Zukunft. Es gab drei Hauptgründe von Scham in Der Vorleser: das Analphabetentum von Hanna, ihre Beteiligung an der SS und ihre Beziehung zu Michael. Hanna und Michael müssten sich mit den vorigen schändlichen Situationen auseinandersetzen, um der Scham zu überwinden und im Leben weiterzugehen.

Vom Anfang des Romans an fühlte Hanna einen spezifischen Typ von Scham, weil sie nicht im Stande war, zu lesen und zu schreiben. Die Fähigkeit zu lesen und schreiben ist ein Zeichen der Ausbildung und Intelligenz; jedoch war es eine Sachkenntnis, die Hanna nie annahm. Infolgedessen versuchte sie, ihre Unfähigkeit zu verbergen. Obwohl es viele verschiedene Beispiele gibt, entsteht das prominenteste, wenn ihr eine Promotion angeboten wird. “Deswegen hatte sie sich der Befördung bei der Strassenbahn entzogen; ihre Schwäche, die sie als Schafferin verbergen konnte, wäre bei der Ausbildung zur Fahrerin offenkundig geworden” (Schlink 127). Sie lebte ihr Leben in der unveränderlichen Angst, dass jemand ihr Geheimnis entdecken würde und sie war zu stolz um ihren Analphabetismus zuzugeben.

Später in der Geschichte konfrontierte Hanna direkt ihren Analphabetismus und durch ihre Vergangenheit. Obwohl sie nicht mehr mit einander sprechen, schickte Michael Hanna Aufnahmen von Büchern, während sie im Gefängnis war. Schliesslich lehrte Hanna sich das Lesen und Schreiben. Sie begann, Artikel und Zeitschriften von der Zeit des Holocausts zu lesen, und sie war endlich im Stande, die Folgen ihrer Handlungen völlig zu verstehen. Nach dem Beseitigen ihrer Scham, konnte Hanna mit ihrer Vergangenheit leben.

Eine andere Quelle der Scham, die beseitigt werden musste, war Hannas Beteiligung an der SS. Ob direkt oder indirect, Hanna und die anderen Wächter spielten eine grosse Rolle in den Todesfällen vieler unschuldiger Menschen. In einem besonderem Fall wären die Wächter im Stande, Frauen vor dem Tod zu retten, die in einer Kirche gefangen waren, aber sie taten nichts. “Die schweren Türen hielten stand. Die Angeklagten hätten sie aufschliessen können. Sie taten es nicht, und die in der Kirche eingeschlossen Frauen verbrannten” (Schlink 103). Hanna war für viel Schmerz und Tod teilweise verantwortlich und sie musste das begreifen, bevor sie im Leben weitergehen konnte.


Nach Jahren der Verdrängung ihrer Schuld war Hanna schliesslich bereit, sich mit der Scham zu befassen, in der SS gewesen zu sein. Um sich mit ihrer Scham für die unschuldigen Todesfälle und ihren Analphabetimus zu befassen, akzeptierte Hanna alle Formen der Verantwortung für die Kriegsverbrechen, egal ob sie aufrichtig schuldig war oder nicht. Es war ihre persönliche Form der Strafe. Das erlaubte ihr, für ihre Sünden zu büssen; sie konnte auch die Tatsache verbergen, dass sie nicht lesen oder schreiben kann. Am Ende des Buches beging Hanna Selbstmord. Das war der einzige Ausweg, sich von ihren Verbrechen zu befreien. Das erlaubte ihr, sich mit ihrer Vergangenheit zu befassen; sie sah Tod als eine gerechte und notwendige Weise, ihre vorigen Fehler zu konfrontieren.

Ein anderer Aspekt der Scham, die gerichtet werden sollte, kommt aus der Beziehung, die Hanna und Michael hatten. Am Anfang war Michael mit einer älteren Frau sexuell und emotional involviert, als er nur fünfzehn Jahre alt war. Als Hanna ihn verliess, erstarrte er emotional und er konnte eine ähnliche Verbindung mit einer anderen Frau nie wieder haben. Später entdeckte er, dass Hanna ein Wächter für die Schutzschaffel war. “Also blieb ich schuldig… weil ich eine Verbrecherin geliebt hatte” (Schlink 129). Obwohl er keine aktive Rolle spielte, fühlte er Scham von der Beziehung. Obwohl er über Hannas Vergangenheit wusste, sorgte er sich noch um Hanna und das brachte mehr Scham und Schuld. Seit Jahren sandte er ihr die Bücher, die er aufnahm. Er vermied noch persönliche Verbindung, aber der Sinn der Scham verliess ihn nie.

Um sich mit seiner Vergangenheit und seiner Beziehung mit Hanna zu befassen, weiss Michael, dass er sich mit seiner Schuld befassen muss, denn er konnte seine Vergangenheit mit Hanna nicht ignorieren oder löschen. Nach Hannas Tod erfüllt Michael ihren letzen Wunsch und liefert das Geld an die Tochter der Frau, die Hanna kannte. Michael besuchte auch Hannas Grab nach ihrem Tod; das war das erste und einzige Mal. Als Hanna starb, so starb auch die Beziehung und die ganze Schuld, die Michael infolgedessen fühlte. Er war schließlich von seiner Schuld frei und deshalb konnte er seine Vergangenheit bewältigen.

Im Roman Der Vorleser von Bernhard Schlink können Leute drei klare Gründe der Scham und der Notwendigkeit die Vergangenheit zu konfrontieren sehen: der Analphabetismus von Hanna, ihre Beteiligung an der Schutzstaffel, und die Beziehung zu Michael hatten. Die Schuld und Scham, die Hanna und Michael fühlten, hinderten nur ihr persönliches Wachstum. Sehr oft wurde ein Leben einer Person von der Scham der Vergangenheit beeinflusst; man muss damit fertig werden, um sich mit der Vergangenheit zu befassen und von seinen Fehler zu lernen. Leute müssen sich mit Scham befassen, um sich mit der Vergangenheit völlig zu einigen. Wir müssen unsere Fehler anerkennen und daraus lernen, um als eine Person zu wachsen. Hanna und Michael waren schließlich im Stande, sich und einander zu verzeihen und die Vergangenheit zu akzeptieren, als sie sich mit der Scham in ihrem Leben befasst hatten.

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